Schweizer Wurstsalat „reloaded“

Gängige Gerichte besser und nahrhafter gestalten – das ist eines meiner Ziele. Denn wir lieben das was wir kennen. Und die Veränderung soll nicht im „weglassen“, sondern im „verbessern“ stattfinden.
Nun ist es Sommer und es wird vermehrt Salat gegessen. Auf vielen Speisekarten findet man den „Schweizer Wurstsalat“ – klassisch: Wurst, Käse evtl. Zwiebeln mit wenig Essiggurken, dazu Brot. Viele Kalorien & viel ungünstiges Fett; somit leider alles andere als gesund und nahrhaft. Solltet Ihr mal Lust darauf haben, so bereitet Euch diesen am besten zuhause zu. Mit den nachfolgenden Tipps könnt Ihr dieses Gericht deutlich verbessern.
Ich mache hier (außer für das Dressing) keine Mengenangaben. Gestaltet Euch mit den nachfolgenden Informationen und Vorschlägen Euren persönlichen „Wohlfühl-Salat“.
Grundsätzlich rate ich, den Konsum von Wurstwaren stark zu reduzieren oder besser noch darauf zu verzichten. Wurst ist hochverarbeitet, enthält viel (schlechtes) Fett, viel Salz, Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker. Zudem wird Wurst in der Regel aus Schwein hergestellt. Schweinefleisch hat entzündungsfördernde Eigenschaften. Aus diesem Grund, und weil es weniger Fett enthält, sollte man hier besser zu Geflügelwurst greifen. Gute Qualität ist ebenso wichtig: heißt BIO-Ware kaufen!
Nun blicken wir auf die Gesamtzutaten und überlegen welche (ungünstigen/ungesunden) wir verringern, ersetzen oder strecken können und möchten. In diesem Fall heißt das ganz klar: weniger Wurst.
Mehr Volumen anstelle der Wurst bekommt unser Wurst-Salat durch: (grünen) SALAT! Durch seine feste Struktur ist der Eisbergsalat hier sehr gut geeignet. Er läßt sich (wie Wurst und Käse) in sehr feine Streifen schneiden. Er ist zudem kalorienarm und ballaststoffreich. Zudem enthält er Vitamin C und Folsäure sowie Kalium.
Den Anteil von Käse liegt beim Originalrezept meist unter dem der Wurst. Diesen sollten wir verändern und eher erhöhen. Käse liefert neben den elementaren Nährstoffen wie Eiweiß & Fett noch wichtige Mineralstoffe, z.B. Kalzium. Meist wird Emmentaler oder Appenzeller Käse für den Salat verwendet. Entscheidet ihr nach Vorlieben und Betroffene ggf. auch nach dem Laktosegehalt. Hierfür dünne Käsescheiben in feine Streifen schneiden.

Aufwerten können wir das Gericht durch die Zugabe von gesunden & nahrhaften Lebensmitteln. Diese könnt ihr nach Euren persönlichen Vorlieben in gewünschter Menge zugeben.
Lauchzwiebeln oder Frühlingszwiebeln enthalten doppelt so viel Vitamin C als normale Speisezwiebeln. Außerdem werden Sie von den meisten Mensch viel besser vertragen.
Radieschen enthalten (ebenso wie der Eisbergsalat) Kalium, Folsäure und viel Vitamin C. Die enthaltenen Senföle sind aber besonders hervorzuheben. Sie unterstützen Leber, Galle und Darmgesundheit. Fein gehobelt oder ebenfalls in feinen Streifen in gewünschter Menge unter den Salat mischen.
Tomaten zählen zu den gesündesten Gemüsesorten aufgrund von reichlich Vitaminen (u.A. viel Vitamin C) und Mineralstoffen. Sie enthalten viele Ballaststoffe und haben nur wenig Kalorien. Den höchsten Nährwert haben sie in der Sommersaison aus regionalem Bio-Anbau. Ein gesunder Sattmacher!
Die Tomaten werden geschnitten/geachtelt am Ende über dem Salat verteilt.
Eier liefern bekanntermaßen Proteine. Diese gekocht (max. 1 Ei pro Person), geschält und geviertelt auf dem Salat verteilen.
Essiggurken sind eine gute Quelle für Vitamin K und liefern hier Würze. Ihr könnt natürlich auch normale Gurken benutzen oder zusätzlich zugeben. Sie haben weniger Eigengeschmack, aber auch kaum Kalorien.
Zum verfeinern und für eine gute Würze können die Kräuter stets zugegeben werden:
Petersilie (liefert u.A. Folsäure, Kalzium, Eisen und Magnesium) & Schnittlauch (enthält u.A. entzündungshemmendes Quercetin & Kämpferol). Diese kleingeschnitten unter den Salat mischen.
Wer denkt ein Dressing kann man nicht mehr oder wenig höherwertig zubereiten irrt.
Olivenöl ist ein sehr gesundes Öl, allerdings mit starkem Eigengeschmack und daher für eine Wurstsalat vielleicht nicht jedermanns Sache. Besser geeignet als z.B. neutrale Sonnenblumenöl ist in dem Fall Rapsöl (im Vergleich zu anderen Ölen enthält es am wenigsten gesättigte Fettsäuren und ist reich an einfach ungesättigten Fettsäuren und gesunden Omega-3-Fettsäuren).
Sonnenblumenkerne sind eine gute Quelle für pflanzliches Eiweiß. Konzentriert in Sonnenblumenkernmus läßt es sich prima ins Dressing einbinden/einrühren.
Apelessig wirkt sich in vielerlei Hinsicht positiv auf unsere Gesundheit aus und unterstützt die Verdauung.
Senföle machen den Senf so gesund. Er wirkt u.A. durchblutungsfördernd und entzündungshemmend.
Dressingrezept für 3 Portionen – alle Zutaten mit einen Rührbesen gründlich vermengen
4 EL Rapsöl
2 EL Apfelessig
1 TL Sonnenblumenkernmus
1 TL Senf mittelscharf
etwas Paprikapulver
Kräutersalz
Pfeffer / Gewürzpfeffer
optional 1 TL Honig

Nun noch ein Wort zur Beilage. Gerne wird hier salziges Laugen-Weissmehl-Gebäck gereicht. Hier wäre ein Vollkornbrot/-brötchen die bessere Alternative, liefert es viel mehr Nähr- und Ballaststoffe.
Ebenfalls denkbar und wirlich sehr lecker als Beilage: Kartoffeln – z.B. in Form von Bratkartoffeln oder Ofenkartoffeln.
Wie auch immer Ihr Euch Euren Salat gestaltet – ich wünsche Euch größtmöglichen Genuß!
